Wenn es in einem Land freundliche Menschen gibt, gutes Bier gebraut wird und dann auch noch Magic gezockt wird, dann kann das Feiercamp nicht weit sein! Als das Team vom Bazaar of Boxes (ursprünglich Vertrieb von Deckboxen, eine Anlehnung an die Karte Bazaar of Baghdad und eine Homage an die Tunierserie Bazaar of Moxen) das nun schon 12. Legacy-Tunier gleichnamiger Serie ausrief war klar, da müssen wir hin! Ich hatte letztes Jahr im Rahmen meines Niederlande-Urlaubs schon mal an einer Bob Series teilgenommen und die Community vor Ort war absolut super und empfehlenswert (nicht nur weil es neben den Tischen direkt eine Bar gab). Das Team vom BoB ist absolut Magic infiziert sowie mit Herzblut an der Sache, sondern mittlerweile ist die Bob Series auch die größte Legacy Tunierserie in NL. Daher war klar, dass ich auch dieses Jahr mindestens wieder einmal teilnehmen werde. Jens befindet sich aktuell im absoluten Legacy Hypetrain und konnte somit auch schnell von einem Roadtrip ins kleine Tilburg (knapp 200k Einwohner) überzeugt werden. Immerhin gab es neben guten Preisgeldern auch zwei ELM Slots zu gewinnen.
Auch wurde uns schnell klar, dass an diesem Wochenende nicht nur feinstes Legacy gespielt wird, sondern ein richtiges Feiercamp gelebt werden sollte. Also entschieden wir uns mit meinem Camper-Van zu fahren und vor Ort in Tilburg auf dem Stadscamping zu übernachten.
Freitag
Ich hatte Freitag schon Urlaub, also wurde der Camper mit Grill, Würstchen und einem Kasten Spaten beladen und dann ging es Nachmittags auf den Weg nach Worms. Dort schnell Jens am Straßenrand eingesammelt und ab auf die Autobahn nach Tilburg. Hinzugs hatten wir trotz Sommerferien wenig Verkehr und Jens konnte bei 26°C schon den ersten kühlen Spaten aus dem Camper-Kühlschrank genießen. Wir erreichten unseren Campingplatz um ca. 21 Uhr. Angekommen wurden schnell Campingmöbel ausgepackt, Grill angeschmissen und ich musste erst mal hydrieren. Bei ein paar weiteren Spaten wurde noch etwas Premodern gezockt. Ich testete mein Deck für die Premodern Universals und Hessen Meisterschaft in Darmstadt (Survival Madness) und Jens versuchte sich an seinem alten, neuen Combo Deck Pros Bloom.
Pünktlich zur Schlafenszeit bemerkten wir, dass Jens seinen Koffer im Tausch für die Idee eines selbst gemachten Biereises, in Worms stehengelassen hatte. Zum Glück hatte ich ein zweites Feiercamp T-Shirt und Gesichtshandtuch dabei und (das Wichtigste) die Karten waren in einer anderen Tasche. Also machten wir um 12 die Haxen hoch, um für den nächsten Tag fit zu sein.

Samstag
Heute stand die BOB Series auf dem Plan. Ich entschied mich nach einigen Stunden Playtests und einem FNM statt Painter noch mal Grixis Control zu probieren.

Jens entschied sich am Ende statt UB Turbo Frog wieder Saga Storm zu pilotieren, nachdem dies schon in Linz sehr gut funktioniert hatte:

Um ca 9 Uhr machten wir uns also vom Campingplatz auf dem Weg zur Location. Dieses Mal fand das Turnier auch zum ersten Mal im Stadion von Tilburg statt. Nach einem kurzen Schlenker zum AH für den täglichen Bedarf (Food Tokens und ne Zahnbürste für Jens) erreichten wir pünktlich die Site und konnten noch genüsslich einen Kaffee trinken und das Abendessen loswerden.
Die Location befindet sich innerhalb des Stadions in dem VIP Bereich. Dort gibt es eine eigene Bar und ausreichend, gemütliche Fläche für die ca. 100 Teilnehmer. Auch die Tribünen waren geöffnet, sodass man während den Runden im Stadion frische Luft schnappen konnte. Das Level der Location erinnerte an das alte Prague Eternal ein bisschen außerhalb so um 2012 herum – einfach mega.
Meine erste Runde ging gegen Stiflenought. Das erste Game konnte er recht schnell die Combo resolven und hat mir mit 12/12 Shrimps das Gesicht massiert. Game 2 konnte ich ihn unter Kontrolle halten und am Ende mit einem Jace Ultimate gewinnen. Game 3 konnte ich zwar recht schnell die Tamiyo flippen, aber fand nach Doppel Fetch Stifle mehrere Runden keine Länder, sodass am Ende Nulldrifter und Shrimp gewannen. 0:1. Magic EP +1 Learning: Tamiyo Clue Token sind sehr gut gegen Annihilator 1.
Jens gewann problemlos 2:0 gegen Nadu Combo.
In der zweiten Runde gewinne ich 2:0 gegen Nadu Combo durch einfache Graveyard Kontrolle und resolvten Frosch. Das beste Gefühl war hier ein Tamiyo Ultimate, ziehe 23 Karten, Force alle Interaktion weg und One-Shote mit Frosch. Magic as intended.
Jens wurde gegen Mono Rot Painter gepaired und gewann auch dieses Match 2:0.
Runde drei verliere ich gegen Breakfast. Der Gegner brickt zwar im ersten Game, weil er vergessen hat, dass er Dread Return auf der Hand hat und muss den Zug abgeben, kann dann aber sich selbst Therapieren und seine Combo durchforcen. In Game 2 konnte er nächsten Zug in die Combo gehen, ich halte aber eine Hand mit Force und Consign to Memory für Oracle. Dann passiert es: Ich fetche mein Land und mische meine Bib und dank glitschiger Hüllen und feuchten Fingern fällt mir mein Deck runter. Natürlich auf meine Handkarten… Offizieller Judge Call: Gegner darf mein Deck offen angucken und sucht mir zwei beliebige Karten raus die meine neue Hand ergeben. Gegner ist korrekt und refused den Call, da er mir de facto einfach zwei Länder in die Hand geben könnte. Man einigt sich darauf, dass ich zwei Random Karten bekomme. Fair, aber trotzdem game loosing. 1:2.
Für Jens ging es in der dritten Runde gegen Dimir Rescaminator, welchen er 2:1 besiegen konnte. Jens – Der Scammer gewann dann später im Finale das MIrror. Game 3 ein klassisches „hatter ned“ gegen eine 6 Karten Hand von Ihm die Bauble weg geopfert und dann kam der Sturm. Richtig gute Spiele wobei man schon sagen muss dass die Draws von Ihm schon unterirdisch waren. –
Runde vier komme ich gegen Jewel PO. Wieder combo. War auch ne recht schnelle Nummer, Game 1 kann er mit Ring protection durchcombon, in Game 2 halten ihn Bogenmänner und Meltdown etwas auf, reichen aber dank Phyrexian Methamorph auf Bogenmann und Frosch nicht zur Stabilisierung des Boards aus. 1:3.
Auch Runde vier konnte Jens 2:1 gegen 5CC Yurion für sich entscheiden und war der Top 8 schon sehr nahe. In diesem Match wurde auch zum ersten Mal ein Natural Order auf ein wildes Apex Artisaur gesichtet. – Hier hat er es doch gehabt in G1. Ich OTP und er zeigt mir Big Deck Energy eröffnet mit Karakas. Da probiert man schon den T1. G3 hatte ich Glück, dass er die Interaktion mit Bauble und seinem Veil of Summer nicht kannte und dann war es auch sein letzter Zug. –
Runde fünf spiele ich gegen einen deutschen Kollegen aus Bottrop auf Cloudpost. Game 1 gibt es Ulamog Action und Game 2 gewinne ich mit Blood Moon und geflipptem Tamiyo Ultimate. Draw. 1:3:1.
Jens gewann wieder 2:1 gegen Nadu Combo.
Runde Sechs ist dann meine letzte Runde und spiele gegen 5CC Yurion. Beanstalk ist einfach die bessere Engine. 1:4:1.
Jens musste in dieser Runde seinen ersten und einzigen Swiss Loss einstecken. Gegen Dimir Rescaminator von Tobias Garthe, den zweiten Finalist, reichte es leider nicht.
Nach dem doch sehr ernüchternden Ergebnis entschied ich mich nicht weiter der phyrexianischen Peinigung auszusetzen und einfach zu droppen. Das Bier an der Bar wurde mit jedem Glas sowieso viel besser also holte ich mir noch ein paar Snacks dazu und genoss die letzte Runde als Zuschauer. Jens konnte sich in Runde 7 erfolgreich in die Top 8 drawen und schloss die Swiss Runden mit einem sehr soliden 4. Platz ab.

In den Quarters ging es dann für Jens gegen Gruul Initiative, – was ich leider nicht wusste :/. Game 1 OTP mull auf 5 kann ich wheelen bin aber sofort tot wenn der Counter kommt. Ich geb ab und man mag es kaum glauben Big Plays vom gegner Chalice 1 Chalice 0 go–. Im zweiten Game, wieder Mulligan auf 5 und ich entscheide mich für eine Saga Hand, geb ab und Blood Moon. Blood Moon alleine reicht nicht meint er und legt noch ne Chalice für 0 und es blieb Jens nur noch die Möglichkeit für einen kleinen Empty the Warrens Versuch. Leider reichte dies gegen Caves of Chaos Adventurer nicht aus und Initiative gewann das Spiel.
Nachdem wir nun beide ausgeschieden waren konnten wir uns gemeinsam mit Tom de Decker einem weiteren Glas goldenem Genussmittel widmen und philosophierten über die Reanimation Show (Halbfinale 2x Dimir Rescaminator, 1x Jund Reanimator, 1x Gruul Initiative). Am Ende sicherte sich Remi (der von Tom in Runde 7 im Swiss in die Top 8 gepusht wurde) mit Dimir Rescanimator gegen Tobias den Sieg und den ELM Slot. Da Tobias schon über Lotus Vale qualifiziert war, keimte etwas Hoffnung auf, dass Jens den ELM Slot auf Grund des Swiss Standings bekommen würde. Leider hat am Ende der 3. platzierte den Slot angenommen.
Tom hat uns dann noch freundlicherweise den langen Heimweg abgenommen und uns bis vor die Tür unseres Campingplatzes gefahren. Vollkommen hydriert, aber etwas ausgehungert haben wir dann die Annehmlichkeit von Uber Eats in Anspruch genommen und uns um Mitternacht noch was ganz gesundes beim KFC reingefahren.
Sonntag und Fazit
Am nächsten Tag ging es dann nach einer viel zu kurzen Nacht auf die Heimreise. Zufälligerweise und völlig ungeplant sind wir auf dem Heimweg in dem wohl coolsten Mägges gelandet, welchen wir jemals betreten haben (kompletter 50er Jahre Retro Look und Star unzähliger Food Blogger Reviews. Die Rückfahrt dauerte auf Grund von Reiseverkehr deutlich länger, sodass wir gegen 16 Uhr Worms erreichten.
Abschließend kann man auf jeden Fall sagen, dass dies nicht die letzte Bob Series mit Feiercamp Beteiligung gewesen ist. Die Location ist echt perfekt und die Leute durchweg positiv.
Ein paar Impressionen anbei. Tot ziens!
Johannes – Jens zwischen diesen Dingern –





